- 93 - 1203 September 9. actum et datum publice in Glogov. 5. id. ind. 6. Heinrich, Herzog von Schlesien, schenkt dem Kloster Leubus 500 grosse fränkische Hufen in der Wald- und Berggegend um das Gebirge, das Cholme heisst, (Kolbnitzer Berge), das mit seinem Walde zu Schlaup von Alters her gehört. Von diesen 500 Hufen sind 100 auf die Verwendung von Konrad pie memorie, weiland Bisch, von Halberstadt, vom Herzog geschenkt, die zweiten 100 durch Eintausch gegen die Klostergüter in Stepin und Nabitin vor der Stadt Breslau bei St. Nic., die dritten 100 durch Eintausch gegen die Güter in Vrance a. d. Weide, die vierten 100 durch Eintausch gegen beide Crajevo (O.- u. N.- Crain) bei Schlaup und zugleich in Ansehung der von den Leubuser Brüdern bei dem Bau der Dächer und des Glockenthurms in Trebnitz aufgewendeten Mühe und Willfährigkeit erworben, die fünften 100 zu einer Stiftung für drei arme Pfründner in Leubus geschenkt worden. "Hos ergo mansos large propter petrosa et silvosa mensurari fecimus loca, in quibus non est agrorum respectus", der Herzog hat sie urifschritten und gekennzeichnet. Die Namen der auf ihnen neuerdings nach deutschem Rechte ausgesetzten Dörfer sind: Pomozin (Pombsen), Muchovo (Mochau), Helmerichesdorf (Helmsdorf), Sibotendorf (Seitendorf), Rudengeresdorf (Röhrsdorf), Rudolfesdorf (Rudelsdorf), Cuncendorf, Streckenbach, Jegerdorf. Der Abt darf von diesen Hufen wie viel er will, zum Walde, zur Bienenzucht und zu Weideland reserviren und über alles zu des Stiftes Nutzen disponiren. Die Bewohner dieser Klostergüter befreit der Herzog der dringenden Weisung seines sterbenden Vaters folgend von Diensten jeder Art auch der Theilnahme an Kriegszügen ausser Landes, dieselben sollen nur zur Vertheidigung des Landes und zwar die coloni zu Fuss, die Schützen zu Pferde Dienste leisten. Die Gerichtsbarkeit, auch die höchste, steht dem Abte zu, der auch die Gebühren erhält. Si vero digna causa tarn difficilis emerserit vel cujusdam temeritas aut potencia effecerit, quod debito modo per judices abbatis terminari non possit, soll die Sache an den nächsten Hof des Herzogs kommen und dieser selbst entscheiden in dem nächsten Schlosse und nach dem Rechte des Verklagten, ob derselbe nun ein Deutscher oder ein Pole sei. Von den Gerichts- resp. Strafgeldern soll auch in diesem Falle der Abt 2/3, und die suparii des Hofes 1/3 haben. Nur wenn die Richter des Abtes das Recht weigern, darf ein Klostermann durch einen Ändern oder durch einen Fremden vor des Herzogs Gericht citirt werden, und zwar dann durch einen herzoglichen Brief. Z. Cypr. ep., Benic. dec., Mart. canc. des Herz., Egid. archid., Joh. cant., Andr. Kast. v. Glogau, Nenker v. Bunzlau, Voizlaus Hofrichter, Steph. Kast. v. Liegnitz, Wizl. Kast. v. Naumburg, Schanztobor Kast. v. Sandewalde. Aus dem angebl. Originale mit unechtem Siegel (Staatsarch. Leub. 11) bei Büsching 38, Sommersberg I. 897. Fälschung aus der ersten Hälfte des XIII. Jahrh. Die Unechtheit ergiebt sich schon daraus, dass der hier als todt bezeichnete Bischof Konrad von Halberstadt bis 1225 lebte und bis 1208 Bischof war. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |